Es ist Zeit für die nackte Wahrheit

Druckfrisch, ein paar Stunden vor dem offiziellen Erscheinen, durfte ich heute das aktuelle Exemplar der „Vorarlbergerin“ in den Händen halten. Auf der Titelseite nur der dezente Hinweis „Nackte Wahrheit“. Im Editorial kurz erwähnt - es geht um Brustkrebs und um Offenheit. Ich blättere mit leicht zitternden Händen zur Seite 58. Und obwohl ich sowohl die Bilder als auch Text zuvor schon etliche male gesehen, gelesen und mein ok zur Freigabe gegeben habe, ist dieser Moment dennoch sehr spannend. Wie wird es sein, sich selbst in einem Hochglanz-Magazin nackt zu sehen? „Ok, ja, hmmmhmmm“ stammle ich vor mich hin und dann kommt der Stolz und die Freude.

 

Es ist Zeit für die nackte Wahrheit – auch im Mikrokosmos Vorarlberg. Eine Botschaft mit einem gefühlvollen Text von Andra Bonetti-Mair. Ich lese ihn nochmal beim Frühstück und es fließen die Tränen. Ja, genauso ist es. Das ist die Wahrheit – das ist meine Wahrheit und die Wahrheit der zweiten Protagonistin Isolde. Meiner neuen Busenfreundin.

 

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Du bist nicht allein

Mona Knotek-Roggenbauer, die Präsidentin von Europadonna Austria, hat ein Buch veröffentlicht:

 

"Du bist nicht allein"

 

Vor einigen Monaten hat sie mich kontaktiert und gefragt, ob ich einverstanden wäre, einen Beitrag dazu zu liefern.

Natürlich habe ich mit großer Freude zugesagt.

Nun ist ein kleiner Teil meines Buches "Auf der anderen Seite der Glaswand" irgendwie auch im Buch von Mona... :-)

 

Auch Mona hat einen Blog indem sie ihr Buch vorstellt:

http://www.europadonna.at/index.php/monas-blog/331-du-bist-nicht-allein

 

Mädels, wir sind eine wirkliche große Zahl. Also lasst uns gemeinsam stark sein und uns gegenseitig unterstützen. Erzählt Eure Geschichen. Und hört die Geschichten der anderen an. Alleine das kann schon heilsam sein.

 

Ich grüße Euch herzlich

Eure Evelyn

 

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Ein Jahr danach…Wieviel „Normalität“ ist wieder da?

Euphorisch und mit großen Schritten bin ich vor fast genau einem Jahr nach der REHA und dem Krankenstand wieder in die vermeintlich „normale“ Welt zurück gekehrt. Wohlweislich mit dem Wissen, dass es vermutlich nie wieder so sein wird wie früher. Was in vielen Dingen ja auch ganz gut ist. J

Ich brauchte jedoch ein Jahr um zu erkennen wie sich die Welt für mich nun wirklich verändert hat. Was ist wieder wie früher? Wieviel „Normalität“ ist wieder da? Oder anders gefragt: Was hat sich verändert? Was ist nicht mehr „Normal“? (Ich finde das Wort „normal“ übrigens schrecklich, aber ich habe noch kein anderes Wort gefunden um es zu ersetzen.)

Und ja, es hat sich sehr vieles verändert. Nach außen hin bin ich für die meisten wohl wieder „ganz die Alte“. Diejenigen, die mich besser kennen, würden vermutlich sagen: „Sie ist in manchen Dingen anders geworden.“

Einige geben mir den Rat: „Mensch Evelyn, vergiss das Krebszeug doch einfach mal!“  Hmmmm, danke für den tollen Rat! Wann soll ich es vergessen? Wenn ich morgens aufstehe und gleich schon mal die Ungleichheit meiner Brüste spüre? Oder wenn ich ins Bad gehe und mich dusche, die Narbe einöle und mich anziehe? Vielleicht sollte ich ja die tägliche Hormon-Tablette vergessen, die ich morgens immer einnehmen muss? Möglicherweise soll ich es bei der Büroarbeit vergessen, wo ich nach ca. einer Stunde Computerarbeit meinen rechten Arm und die Achsel sehr deutlich spüre? Ich könnte es natürlich auch beim Sport vergessen, wenn ich mir den „sexy“ Sport-BH umschnalle? Beim Tanzen oder Yoga spüre ich ganz besonders die körperlichen Grenzen – mein Arm geht einfach nur noch bis dahin und nicht mehr weiter. Dann kommt schon wieder der Abend, wo ich mich vor dem Spiegel bettfertig mache und die OP-Folgen leider nicht übersehen kann. Nicht mal beim Einschlafen kann ich es vergessen, denn auch da brauche ich eine Weile um meine beste Einschlafposition zu finden, sodass nichts zwickt. Tja, und dann kommt die Nacht, in der ich mehrmals aufwache und mich rumwälze wegen der Medis. Also, wann genau soll ich das „Krebszeug“ vergessen? Das geht nicht. Ich kann mich nur damit arrangieren.

Rein körperlich ist es also sehr schwer wieder „Normalität“ zu finden. Ganz zu schweigen vom ruhelosen Geist….Über das immer mal wiederkehrende Kopfkino habe ich ja schon ausführlich berichtet….

Aber es haben sich noch andere Dinge geändert. Z. B. wurde ich kürzlich darüber belehrt, dass meine Reisestornoversicherung bei meinem Krebs natürlich nicht mehr greift. Das hat mich mehr getroffen, als man meinen möchte. Es passiert also doch – auch bei mir: Stigmatisierung! Ich bekam das nun mal wirklich zu spüren. Und dabei war das ja nur eine Kleinigkeit. Ich bin gespannt was sonst noch so auf mich zukommen wird. Welche Folgen wird meine Krebserkrankung noch haben?

 „Normalität“ ist vorbei. Ich kann mich einfügen, mitfeiern, mitlachen, den Haushalt schmeißen, arbeiten gehen, mich um meine Familie kümmern…… alles ganz normal – von außen betrachtet.....von der anderen Seite der Glaswand betrachtet.

 

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Lesung - Cafe Lila in Lustenau - 27.1.2015 - 19 Uhr

 

Ich habe mich so sehr darüber gefreut, als der Anruf der Marktgemeinde Lustenau kam, um eine Lesung mit mir und meinem Buch in Lustenau zu organisieren.

 

Nun ist es soweit!

Dienstag, 27.1.2015 um 19 Uhr im Cafe Lila

(neben dem Austria-Fussballplatz)

 

Keine Anmeldung erforderlich. Kein Eintritt.

 

Ich freue mich auch zahlreiches Erscheinen im gemütlicher Atmosphäre. 

Vielleicht passiert ja dann noch die eine oder anderen Überraschung! (Stichwort: Flamenco...)

 

Mit vorfreudigen Grüßen

Eure Evelyn

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Danke für die viele schöne Resonanz ... <3

Danke an Vroni Hofer, die sich die Zeit genommen hat bei mir zu sitzen und ein ausführliches Interview zu machen. Der Text trifft den Kern der Sache sehr gut.

Der Redakteur, der schlussendlich dann den Artikel veröffentlicht, hat sich allerdings die Titelzeile irgendwie selbst zusammengereimt ohne mit mir zu sprechen oder mein Buch gelesen zu haben.

Aber hey, was soll's. Ich hab eine Gaudi, dass der Artikel erschienen ist und ich habe viel schöne und positive Resonanz bekommen!

Love & Peace

Glücklich, zufrieden, zutiefst berührt und unglaublich müde

Glücklich, zufrieden, zutiefst berührt und unglaublich müde bin ich gestern in mein Bettchen gefallen.

Ich bedanke mich bei allen ganz herzlich, die bei der Buchpräsentation da waren. 

Meinen Vorsatz – nicht zu weinen bei der Lesung – konnte ich bis auf einen kurzen Moment einhalten J

Aber auch diese paar Tränen waren irgendwie schön und befreiend.

 

Danke ganz besonders an…

Papa, der mir geholfen hat alles einzukaufen und herzurichten.

Isabel, die den Buchverkauf gemacht hat.

Daniela, die fleißig hinter der Bar und am Buffet geholfen hat.

Daniel, für die wundervolle Moderation.

Getraud, für den wichtigen Beitrag der Selbsthilfegruppe. (http://www.frauenselbsthilfe.at/)

Markus, für die Unterhaltung mit dem Akkordeon. (http://www.markusduerst.ch/)

Monika, fürs fotografieren.

die Raiffeisenbank im Rheintal, für den grandiosen Raum. (Raiffeisenforum)

… und allen weiteren helfen Hände….

 

Ich träumte diese Nacht, dass mir der letzte Rest vom Krebs aus dem Körper operiert wurde. Ich weiß, das klingt irgendwie ziemlich gruselig.

Aber es war ein schöner Traum, denn ich war danach geheilt und habe mich unglaublich gefreut darüber.

Als ich aufgewacht bin war ich glücklich, befreit, leicht.

Ich nehme es mal als gutes Zeichen! J

 

Ganz besonders gefreut habe ich mich, dass einiges in der Spendenbox gelandet ist.

Mit diesem Geld und dem Anteil meiner verkauften Bücher konnte ich heute EUR 230,- an die Organisation „Hilfe im eignen Land“, Büro Bregenz, überweisen. (www.hilfeimeigenenland.at)

Das Geld kommt einer jungen Mutter zugute, die von ihrem Mann aufgrund ihrer Krankheit verlassen wurde und nun in finanzielle Not geraten ist.

Jeder einzelne Cent kommt dort direkt an, wo er gebraucht wird.

 

In diesem Sinne wünsche ich allen eine besinnliche, fröhliche und wunderschöne Adventzeit.

Eure

Evelyn

 

 

PS: Du möchtest ein Buch? Bitte email an: evelyn.flatz@gmx.at

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Es ist Zeit kurz innezuhalten

Ich kann es kaum fassen - die erste Auflage meines Buches ist in Druck!

In ein paar Tagen darf ich die Pakete entgegennehmen. Ich freue mich darauf wie ein Kind auf Weihnachten!

Es steckt soviel Herzblut und so viel Persönliches von mir darin, dass ich es mit einer Buchpräsentation am 27.11. teilen möchte.

Das Schreibe in dieser Zeit hat mir unglaublich geholfen das Ganze halbwegs zu verarbeiten und anzunehmen. 

Mit diesem Buch beschreibe ich die ersten 9 Monate nach meiner Brustkrebs-Diagnose. Schock, Zweifel, Hoffnung, Angst, Zuversicht...

... und ich bin noch immer auf dem Weg...und ich denke, das wird auch für ein Weilchen so bleiben...

 

Aber jetzt ist erstmal Zeit kurz innezuhalten und den Weg zu betrachten, den ich im letzten Jahr gegangen bin. Ich betrachte diese Zeit mit Dankbarkeit, mit Liebe und mit Freude. Ich bin noch da und es geht mir gut. Meine Kinder haben eine Mama!

 

Ich lade Euch herzlich zu meiner Buchpräsentation ein am 27.11.2014 um 18.30 Uhr im wunderschönen Raiffeisenforum (Rathausplatz 8, 6850 Dorbirn).

 

Es ist keine Anmeldung erforderlich. Ihr könnt einfach so kommen.

Aber wenn ihr es schon fix wisst, dann freue ich mich über Eure kurze Info unter: http://doodle.com/248swe6mn9ridp9s39r6s38e/private

(...bin froh, wenn ich ungefähr die Besucherzahl weiß, wegen Bestuhlung, Fingerfood, Getränke usw...)

 

Ich freue mich auf zahlreiche Besucher!

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Der Onkel Doktor hat mich angerufen

Mein Arzt hat mich angerufen. Abends um 18.30 Uhr. Nach Feierabend. Nicht etwa wegen der bevorstehenden kleinen OP oder irgendeinem Befund. Auch nicht wegen meinem grippalen Infekt, der mich die letzten Tag lahm gelegt hat. Nein. Der Grund war mein Buch.

Ich haben in den letzten Wochen meine Probeexemplare fleißig an Freunde, Betroffene, Selbsthilfegruppen usw. verteilt und mir deren Rückmeldungen angeschaut und angehört. Und schon einige Korrekturen vorgenommen.

 

Ich hatte noch ein paar Exemplare übrig und habe all meinen Mut zusammengenommen und diese an meine Ärzte verteilt. Mut darum, weil ich einen großen Respekt vor ihrer Arbeit und ihrer Verantwortung habe und ihnen nicht die wertvolle Zeit stehlen möchte. Zeit, die sie brauchen um sich um die Patienten zu kümmern, Diagnosen zu stellen und Befunde mitzuteilen, zu operieren, untersuchen, Berichte zu diktieren, statistische Meldungen abzuliefern und vielleicht auch mal Privatperson zu sein. Außerdem sind sie Ärzte - klug, studiert, erfahren, mit vielen Titeln versehen - und ich bin ja nur ich.

 

Eher schüchtern habe ihn ihnen also mein Buch in die Hand gedrückt: „Ich hab da was geschrieben. Aber es ist noch nicht ganz fertig. Es sind noch viele Fehler drinnen. Vielleicht möchten Sie es ja mal anschauen. Danke. Ciao.“ Oder ich habe es einfach nur den Sprechstundenhilfe mit einer kleinen Notiz abgegeben und bin schnell wieder zur Tür raus.

 

Ich habe schon gar nicht mehr an diese Exemplare gedacht und sie mir höchstens in irgendeiner untereren Schublade eines Neben-Schreibtisches vorgestellt, da kam dieser Anruf. Er wolle sich für das Buch bedanken. Es tue gut auch wieder mal eine Sichtweise eines Patienten zu bekommen und nicht nur die tägliche, fachliche Perspektive. Es gefällt ihm sehr gut und es liege derzeit auf seinem Nachtkästen, weil ihm noch ca. ¼ davon zu lesen fehlt, aber er musste mich einfach jetzt schon anrufen um mir das zu sagen. Und er verabschiedete sich mit „ciao Evelyn“ und nicht mit „alles Gute Frau Flatz“.

Ist das nicht ein wahnsinns-toller Anruf!

 

 

Und in dem Moment als ich merkte wie gut es tat von einem Arzt nicht nur als Patient sondern auch als Mensch wahrgenommen zu werden, passierte in die umgekehrte Richtung das selbe. Ärzte sind ja auch nur Menschen. Menschen, die sich jeden Tag mit Dutzenden anderen Menschen beschäftigen, denen irgendwas fehlt, irgendwas Zuviel haben oder irgendwas weh tut. Jeder Einzelne verlangt vom Arzt die 100%ige Aufmerksamkeit, Hingabe, beste Behandlung und will als ganzheitliches menschliches Wesen wahrgenommen werden. Einen echt harten Job macht Ihr da, liebe Ärzte. Noch dazu werdet Ihr ungerechter weise dauernd mit den kursierenden negativen Gefühlen und Ängsten gegenüber der Schulmedizin konfrontiert.

 

Ich ziehe an dieser Stelle einfach mal den Hut vor Euch!

 

PS: Es gibt übrigens ein Buch, welches ich gerade lese und an dieser Stelle empfehlen möchte: „Noch eine Runde auf dem Karussell“ von Tiziano Terzani. Es ist sein Erfahrungsbericht u.a. über das Verhältnis Arzt – Patient und Schulmedizin – Alternativmedizin. Er hatte selbst Krebs und alles mögliche durchprobiert.

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5 Testleserinnen gesucht für mein Buch (Bitte Betroffene, die mich persönlich nicht kennen)

Die Probedrucke sind da
Die Probedrucke sind da

Hurra! Heute sind die Rezensionsexemplare (Probedrucke) meines Buches eingetroffen. Was für ein Hammer-Gefühl endlich mein Buch in Händen zu halten! Das rettet meinen Tag, der bisher recht besch... gelaufen ist – aber das ist eine andere Geschichte…

 

Ich habe vor, diese Exemplare von verschiedensten Leuten lesen zu lassen um nochmal ein Feed-Back zu erhalten bevor es dann in den „richtigen“ Druck geht.

Dazu suche ich noch möglichst rasch 5 selbst von Brustkrebs betroffene Frauen, die mein Buch lesen würden und mir eine Rezession dazu schreiben. (Selbstverständlich schicke ich das Buch kostenlos zu!) Bitte meldet Euch bei mir unter brustkrebs-tanz@gmx.net - vielleicht mir ein paar Worten, warum ausgerechnet Ihr das machen wollt! Ich freue mich schon sehr darauf.

 

Die erste Auflage werde ich voraussichtlich Mitte November 14 raus bringen. Ich nehme schon jetzt Vorbestellungen dafür entgegen unter brustkrebs-tanz@gmx.net. So kann ich die Auflage schon besser abschätzen. Die Kosten für das Buch muss ich erst noch kalkulieren, aber keine Panik – es wird in einem fairen, moderaten Bereich liegen.

Ich werde es auch als e-book über Amazon herausbringen. Das wird vermutlich schon vor der Print-Variante erscheinen. Wenn es soweit ist, werdet Ihr hier den Link dazu finden.

So und jetzt hisse ich die pinke Flagge und packe mein Köfferchen für den 1. Österreichischen Brustkrebs Patientinnen-Kongress in Linz am 20. & 21.9.14 (www.europadonna.at). Ich freue mich schon auf den Austausch mit den anderen und auf Interessantes, Wissenswertes und Neues.

…und auf die Zugfahrt = Zwangs-Relaxen! :-)

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Grundloses Grinsen

Zuerst mal 30 Minuten Lachen und dann Tai-Chi
Zuerst mal 30 Minuten Lachen und dann Tai-Chi

Weil heute das Regenwetter mehr zum Heulen als zum Lachen animiert starte ich hiermit eine Gegeninitiative. Es folgt das Kapitel "Grundloses Grinsen" aus meinem Buch "Auf der anderen Seite der Glaswand"

 

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Grundloses Grinsen

Mein vorsichtiges „wieder unter die Leute wagen“ beinhaltete den Besuch eines Tai Chi-Kurses. Es hat mich schon immer interessiert und da ich noch nicht tanzen konnte, dachte ich es wäre eine gute Alternative. Das hat sich als wahr herausgestellt. Es machte mir großen Spaß, meine Körper in diesen langsamen Bewegungen zu kontrollieren. Es war sehr belebend und ich konnte – so behaupte ich mal ganz einfach – das wieder erwachte Chi spüren. Zudem waren die Leute dort überaus nett. Es herrschte eine angenehme Atmosphäre, in der kein Druck ausgeübt wurde. Jeder konnte nach seinen Möglichkeiten mitmachen. Für mich, die schon seit so vielen Jahren Flamenco tanze und stets viel von mir verlangte, war das eine heilsame, neue Erfahrung. Vor dem Tai Chi war es in der Gruppe üblich eine halbe Stunde Lach-Yoga zu praktizieren. Hätte ich mich noch ein paar Monate zuvor in diese Gruppe verirrt und hätte gesehen was die da machen, wäre ich mit wehenden Fahnen geflüchtet. „Hilfe! Lauter Verrückte!“ Jetzt ließ ich mich einfach auf das Experiment ein und lachte auf Kommando. Hahahahaha. Ich weiß noch wie ich in der ersten Stunde die Leute da völlig entgeistert angeschaut und gleichzeitig ein paar „hahas“ raus gequetscht habe. Nach dem dritten Mal gelang es mir dann tatsächlich, in ein echtes Lachen zu verfallen. Was für ein Spaß das war! Einfach so lachen. Geniale Idee dachte ich und habe mir für den Alltag das „Grundlose Grinsen“ angeeignet. An der Kasse im Einkaufsladen, beim Autofahren, sogar für mich allein beim Hausputz. Ich bekam sehr viele freundliche, grinsende Gesichter zurück. Ob das nun geschah, weil die angegrinsten Leute vielleicht dachten „Ach die arme Irre!“, weiß ich nicht. Ist mir aber auch ziemlich egal, Hauptsache mir ging es gut dabei.
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Also Ihr Lieben! Setzt euer schönstes "Grinsen" auf und schaut was passiert!

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1, 2 oder 3 - Wieviel Busen ist dabei?

Schematisierte Bilder: 1, 2 oder 3 - wieviel Busen ist dabei?
Schematisierte Bilder: 1, 2 oder 3 - wieviel Busen ist dabei?

Nun stehe ich vor der Aufgabe eine Bildauswahl für mein Buch zu treffen. Das ist schwieriger als ich dachte. Ich habe bei meinem "therapeutischen Fotoshooting" mit Monika Hagen eine Auswahl an verschiedenen Szenen/Motiven machen lassen. Mal bekleidet, mal leicht bedeckt, mal schonungslos nackt, mal frech, mal nachdenklich.....

Hmmmmm?

Was ist nun das richtige Bild, der richtige Stil? Vor allem für den Titel. Aber auch für die Bilder im Innenteil.

Wie weit möchte ich gehen mich zu zeigen? Weche Bilder entsprechen meinem Gefühl und spiegeln meine Texte wider?

 

Folgende Überlegungen/Fragen stellen sich mir:

 

Von wem wird das Buch hauptsächlich gelesen werden? Ich vermute mal es werden meistens selbst Betroffene sein. Und ich als Betroffene muss sagen, dass ich persönlich immer recht neugierig bin auf Bilder, auf denen alles zu sehen ist. Die fehlende Brust, die Narben, die Dellen usw. Es gibt mir das Gefühl von "ich bin ja nicht die Einzige" und "aha, so kann es auch ausschauen".

 

- Kann ich den Rest meines Lebens hinter meiner Entscheidung stehen, mich nackt zu präsentieren? Denn: einmal im Netz - immer im Netz! Diesen Gedanken werde ich wohl mit mir selbst ausfechten müssen....

 

- Wie denkt meine Familie, meine Kinder darüber? Das werde ich mit ihnen persönlich klären. Und es wird eine wichtige Entscheidungsgrundlage sein.

 

- Wäre es nicht verlogen nur "halb-nackte" Stimmungsbilder zu verwenden? Schließlich ist Brustkrebs mit all seinen therapeutischen Maßnahmen kein Kuschelkurs. Und es ist nun mal was es ist: vernarbte Asymmetrie, Schmerzen, Gefühllosigkeit, Silikon,....

 

- Kann man solche Bilder den Nicht-Betroffenen zumuten? Diese Frage stelle ich mir darum, weil ich in einem Buch einer betroffenen Schweizerin gelesen habe, dass sie bez. Brustkrebs interviewt wurde und in dem Zeitungsartikel dann das Bild irgendeines perfekten Model-Busens verwendet wurde anstatt ihr eigenes Bild. Auf ihre Anfrage hin, was die Redakteure sich dabei dachten meinten diese: So ein Anblick sei der Bevölkerung doch nicht zuzumuten! Woooooms! Das sitzt. Eigentlich muss ich hier schon aus Trotz sagen: Klar kann man das "der Bevölkerung" zumuten! Ich weiß, es macht Angst. Gerade kürzlich hat mir eine Freundin gesagt, dass sei meinen Blog nicht abonniert, weil sie Angst hätte sie würde die Krankheit durch die ständige Präsenz des Themas irgendwie anziehen. Für mich ist das ok, ich will ja eh keine Follower, die das nur aus einer Art "Pflichtgefühl" heraus tun. Aber die Aussage alleine spiegelt doch recht gut wider, was für Ängste in den Köpfen der Leute kursieren....Wie traurig!

 

- Soll ich ganz auf Bilder verzichten und nur die Wort klingen lassen? Auch das habe ich mir überlegt. Aber neeeeee. Ich bin nun mal ein visueller Typ und ich bin mir sicher, die meisten von Euch auch.

 

- Was würdet Ihr an meiner Stelle tun? Vorausgesetzt Ihr würdet Brustkrebs haben und ein Buch darüber schreiben..... Ganz besonders interessiert mich die Meinung anderer Betroffener, die das hier vielleicht lesen. Und natürlich die Meinung meiner beiden Lektorinnen Steffie und Eva, die als einzige vorab das Buch lesen werden.

 

GANZ EHRLICH:

Welches Bild (siehe oben die schematisierten Bilder) fändet Ihr gut?

1, 2 oder 3 - Wieviel Busen ist dabei?

 

1. Keine Nacktbilder, nur Stimmungsbilder

2. Halb verdeckt, nur schemenhaft

3. Nackt mit allem was dazu gehört

 

Bitte eine Nummer im Kommentar eintragen! Kann auch Anonym sein!

 

Bin schon gespannt auf die Kommentare. Aber macht Euch keine Illusionen. Am Ende werde ich dann doch das machen was ICH will. :-)

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Das letzte Kapitel ist getippt

Der Rohentwurf steht - 114 getippte Seiten
Der Rohentwurf steht - 114 getippte Seiten

Seit meiner Brustkrebs-Diagnose im Oktober 2013 - vor 36 Wochen - habe ich meine Gedanken niedergeschrieben. Rasch ist die Idee eines Buches entstanden. Heute habe ich das letzte Kapitel - das 36ste - getippt.

Endlich! Über die Monate hinweg habe ich alle möglichen Phasen des Buch-Schreibens durchlebt. Ich habe geheult, gelacht, lange nachgedacht, ganz spontan drauflos geschrieben, vieles gelöscht, geändert, verschoben, ergänzt, Ängste ausgestanden, Dankbarkeit gefühlt..... 

Der Titel lautet voraussichtlich: "Auf der anderen Seite der Glaswand".....so fühle ich mich nämlich seit dem 3.10.2013. Vielleicht ändert sich der Titel aber auch noch :-)

Ich freue mich auf die nächsten Aufgaben, die auf mich warten bis das Buch wirklich fertig ist. Es dürfte noch ein längerer Weg sein. Nochmal überarbeiten, Fotos auswählen und platzieren, von der Lektorin lesen lasen, von meiner Freundin lesen lassen, nochmal überarbeiten, formatieren, publishen........ Das ist Neuland für mich und gerade darum sehr spannend.

Ich freue mich ja sooooo hammermäßig und habe vor lauter Aufregung heute beim Joggen gleich meinen persönlichen Geschwindigkeitsrekord gebrochen :-)

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Diese Stiefel ziehe ich mir an

Kurz nach meiner Brustkrebs-Diagnose bekam ich den Ratschlag: "Sprich lieber mit niemandem darüber. Du wirst sonst nur enttäuscht." Ich war schockiert von dieser Aussage und mir war sofort klar, dass ich offen mit meiner Erkrankung umgehen werde. Ich hatte keine Lust dieses "Päckchen" still schweigend und leidend mit mir herumzutragen. Diese "Schweiger-Märtyrer-Taktik" habe ich mit anderem Themen im meinem bisherigen Leben schon versucht. Es hat mir nicht gut getan. Und den Leuten im meinem Umfeld auch nicht. Also rede, schreibe und poste ich. Und wisst Ihr was? Die großen Enttäuschungen (bis auf ein paar ganz kleine) sind ausgeblieben. Ganz im Gegenteil, ich habe wunderbare Momente erlebt und so manchen Menschen von seiner schönsten Seite kennenlernen dürfen. Der Zuspruch und die Herzlichkeit waren und sind bis heute überwältigend. 
Leute, eh klar, dass ich nicht den ganzen Tag davon rede und nur noch daran denke. Aber das Thema Brustkrebs nimmt doch einen recht großen Platz in meinem Leben ein und ist ein Teil von mir geworden. Wer sich also wirklich für mich interessiert, kommt nicht drum herum mit mir hin und wieder darüber zu sprechen. 
Ein guter Bekannter hat neulich zu mir gesagt: "Also, ich weiß nicht, ob es wirklich so gut ist, dass du öffentlich sagt, dass du Brustkrebs hattest." Welche Ängste ihn da wohl geplagt haben? Nun ja, der point of no return ist eh schon überschritten. Es gibt nur noch den einen Weg. Und bis jetzt kann ich noch keine wirklichen Nachteile erkennen. Ausser den Vorteil, dass ich so sein kann wie ich bin und niemandem etwas vormachen muss. Wie sich so eine öffentliche Information auf dem Arbeitsmarkt auswirken würde ...... tja, interessantes Thema. Würdet Ihr einen Brustkrebs Survivor einstellen? Es lohnt sich über die Frage nachzudenken, denn es gibt echt viele von uns. Und es werden immer mehr. 
Ich habe mich jedenfalls entschieden diese "pinken Stiefel" anzuziehen. Und ich finde, sie stehen mit ausgezeichnet :-)

Ein therapeutisches Fotoshooting

Vor einigen Wochen habe ich den Mut (schon wieder Mut! :-)) gefasst ein Shooting machen zu lassen. Das Buch ist in Arbeit und der Blog war geplant.....es fehlten noch die Bilder.

Ich fragte Monika Hagen, die einzige Frau im hiesigen Fotoclub, ob sie so eine Aktion mit mir machen würde. Klar doch!

Ein paar grobe Ideen hatte ich schon im Kopf. Sie hat ihren kreativen Teil noch dazu beigetragen. Und so konnte ich heute die Datei mit vielen tollen Bild-Ergebnissen entgegen nehmen. U.a. das neue Titelbild dieser Homepage. Okay, okay, das Bild mit der "Ätsch-Zunge" gehört nicht zu den offiziellen pics, aber ich finds irgenwie lustig. Denn bei ca. 5 Stunden fotografieren durfte das Rumalbern ja auch nicht zu kurz kommen.

Ich würde sogar behaupten der Fototermin hatte einen therapeutischen Effekt.

Jetzt habe ich Zeit zu überlegen, welche Bilder ich verwenden werde. Welche Bilder ich hier öffentlich machen werde, welches der Buchtitel wird und welche Bilder ich dann doch lieber für mich behalten werde.....

Danke dir Moni. Du warst großartig!

 

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Kontakt:

Evelyn Flatz, Lustenau (A)

+43(0)699 10556705

evelyn.flatz@gmx.at

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