Alltags-Tanz

Alltags-Tanz
Alltags-Tanz

Diese Woche war es soweit. Erstmals seit meiner Rückkehr in das "normale" Leben ist mir der Alltag wieder dicht auf den Fersen. Bisher konnte ich allen kleinen Widrigkeiten des Alltags sehr gut standhalten. Diese Woche jedoch kam eine geballte Ladung auf mich zu. Sozusagen ein persönlicher Stress-Test: Na Evelyn, was hältst du alles aus? Innerhalb von 5 Tagen kam ein Thema zum nächsten. Angefangen von Kleinigkeiten, wie das ungewollte Zerschlagen von Geschirr, über ein kaputtes Auto (siehe Benzinfleck auf dem Foto! Grrrrr!), weiter mit einem heftigst pubertierendem 14-jährigem Sohn (unter meiner gefärbten Haarpracht bin ich jetzt wahrscheinlich grau!), dann noch einige Scherereien mit Versicherungen, bis hin zu wirklich sehr aufreibenden Themen, die ich hier aus gewissen Gründen gar nicht mal ansprechen möchte..... Wären die Themen schön einzel auf mich zugekommen, wäre es nicht mal Wert es zu erwähnen. Aber in so geballter Form hat es mich echt gefordert. Meine Strategie positiv zu denken und mich daran zu freuen, dass ich lebe, und dies das Wichtigtste ist, kam an seine Grenzen.

Wie konnte das passieren? Und muß ich wirklich alles aushalten? Und was lerne ich daraus?

Eine Lektion ist wohl die, dass ich auch in Zukunft immer in stressige Situationen kommen werde und ich dies einfach akzeptieren soll. Aushalten? Nein ich muß es nicht aushalten. Ich kann darüber sprechen, weinen und mir Zuspruch holen. Und diesmal habe ich meinen Stolz überwunden und das sogar getan. Und hey - es hat funktioniert. Danke liebe Familie und Freunde! 

Vor ein paar Tagen kam ich mit einem lieben Bekannten ins Gespräch, der auch Krebs hatte. Er meinte alles sei wieder gut, er spürt aber, dass es nicht mehr so stressresistent sei wie früher. Er versucht Stress so gut es geht zu vermeiden. Ich kann ihn jetzt sehr gut verstehen.

Es gibt ja den Spruch: Meditiere täglich eine halbe Stunde, ausser, wenn du keine Zeit hast, dann meditiere eine ganze Stunde :-)

Ich übernehme dieses Prinzip einfach in meine sportlichen und tänzerischen Aktivitäten. Also joggte und tanzte ich mich durch diese Woche. Heute habe ich mich seit langem wieder mal entschieden anstatt zu joggen mit den Stöcken zu gehen. Bewusst langsam, genussvoll, die Natur betrachtend, lächelnd, still,....

Eine großartige Methode die Kraftreserven wieder aufzutanken. 

Die nächste Woche kann kommen! Ich bin bereit, gestärkt, zufrieden, glücklich, klar......Ohhhhmmmmm :-)

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Kommentare: 2
  • #1

    Claudia (Samstag, 05 Juli 2014 22:10)

    Ja, so ist es! "Nicht mehr ganz so stressresistent", auch meine Erfahrung. Aber vielleicht ist es diese Restistenz, die uns unsensibel macht den Stress rechtzeitiger abzustellen oder gar nicht aufkommen zu lassen. Einfach zu sagen, schwer zu leben.
    Ich denke du hast schon einen guten Weg gefunden mit dem Tanz, dem Sport. Da schneide ich mir eine Ecke ab. Von diesen erholsamen Dingen hab ich noch selbst zu wenig im Alltag integriert, aber ich arbeite daran.
    Es geht mir an manchen Tagen so, dass einfach nichts mehr geht. Das anzuerkennen ist schon immer der erste Schritt da wieder raus.
    Das Weniger ist wohl mehr, mehr an Lebensqualität, mehr an Beschaulichkeit, mehr von Stille, mehr vom Wesentlichen. Vielleicht ist es das, was wir lernen dürfen?

  • #2

    Evelyn (Sonntag, 06 Juli 2014)

    Liebe Claudia.
    Danke für dein Statement. Ich finde Du machst es toll. Und du hast bestimmt recht, wenn du schreibst, dass die Resistenz vielleicht gar nicht so gesund war. In dem Sinne könnte man es fast schon so formulieren, dass wir nicht Resistenz verloren haben sondern Sensibilität gewonnen haben. :-)
    Grüßle

Kontakt:

Evelyn Flatz, Lustenau (A)

+43(0)699 10556705

evelyn.flatz@gmx.at

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